Montag 25. 10. 2004

Hanksville, 1300 m hoch, Abfahrt 09:30 Uhr, 9°C, Tacho 8590

Frühstück bei Blondies, dann geht es zum Little Wild Horse Canyon. Es geht zwei Meilen auf einer unbefestigten Strasse. Durch den kräftigen Regen der Vortage hatten einige Bäche viel Sand und Steine über die Wege gestreut. Eine Planierraupe hatte den größten Dreck schon zur Seite geschoben und wir kamen gut durch. An einer Stelle ist ein LKW eingesackt, der wurde gerade wieder flott gemacht. Dann sind wir am Parkplatz, kurz informieren und dann gehen wir los. Wir sind auf den falschen Weg, also wieder zurück. Nochmals genau hingeguckt und dann sind wir richtig. Aber schon gibt es das erste Hindernis, ein trockener Wasserfall 2 m hoch. Etwas unbequem an der Wand hoch klettern und schon haben wir die erste Hürde gemeistert. Am ersten Abzweig geht es rechts weiter und dann sind wir mitten drin. Die Engstellen, „Narrows" genannt, und Slots sind grandios, manchmal nur 50 cm breit, für die Füße reicht manchmal nicht der Platz, aber die Sonne kann herein und das ist gut für unsere Fotos. Das Wasser hat hier in tausenden von Jahren großartige Arbeit geleistet. 1 ½ Std. und dann haben wir einen großen Platz, das Amphitheater erreicht. Eine halbe Stunde Pause und dann wieder den Weg zurück. Um 16:00 Uhr am Auto. Weg: 8 km.

 

 

 

Gobelin Valley liegt ganz in der Nähe. Am Eingang zeigen wir unseren Eagle Pass. Der Parkaufseher sagt: „This is not National Park, this is State Park". Wir kennen das, aber wir wollten es nochmals hören, weil er es so schön runter leierte. Leider hat sich die Sonne versteckt, Sonne aber brauchen wir immer. Heute muss es so gehen.

 

 

 

 

 

 

 

Dienstag 26. 10. 2004

Hanksville, 1300 m hoch, Abfahrt 09:00 Uhr, 9°C, Tacho 8670

ach dem Frühstück bei Blondy geht es in den unscheinbaren Steinladen, aber innen jede Menge Mineralien, viel versteinertes Holz, anpoliert, einige Räume alles voll mit Steine, auch viele Fossilien, Knochen von zwei Meter Länge, Wirbel, 50 cm Durchmesser und viele alte Sachen. Aber wir können uns nicht ewig hier aufhalten. Nur ein kleines Stück Labradorit für 9 US$ kaufe ich.

 

 

 

Wir fahren wieder zum Kapitol Reef, durch den Cainville Wash, eine 26 Km. lange unbefestigte Strasse Rotgefärbte Hügel, farbige Badlands, Paintet Dessert. Zwei Monolithen kommen ins Blickfeld, Temple of the Moon und Temple of the Sun. Schwarze Steine von jeder Größe liegen überall herum. Rote Felsen mit grünen Hauben, das ist Capitol Reef.

Dann zum Cathedral Overlook, South Dessert, Spring Overlook. Es muss gestern hier noch geregnet haben, die Wash’s sind alle sehr feucht. Wir kommen in die Berge, ein Schranke, aber offen, das Schild „Road open" berechtigt uns zum weiter fahren. Jetzt sind wir 2500 m hoch, es geht immer höher rauf, es wird matschiger, die Schneedecke ist geschlossen und wird immer dicker. 2800 m Höhe, 30 cm Schnee. Wir kommen an eine freie Fläche, hier hat der Wind den Schnee angeweht. Die Fahrspur ist frei aber matschig, in der Mitte wird der Schnee immer höher, wir schieben ihn vor uns her. „ Gib Gas, gib Gas" aber unser Auto wird immer langsamer, endlich kurz vor dem verrecken sind wir durch. Gut, dass wir jetzt den Vierradantrieb hatten, sonst hätten wir fest gehangen. Der Schlamm ist bis aufs Dach gespritzt und hängt wie Eiszapfen am Aussenspiegel. Endlich wieder auf richtiger Strasse Auf einmal sagt Lothar, mit der Lenkung ist etwas nicht in Ordnung, es schlägt zu sehr ins Lenkrad. Im nächsten Ort, in Loan fahren wir erst in eine Waschanlage und spritzen uns wieder sauber, dabei sehen wir, dass die ganze Lenkung unten voll Eis sitzt. Alles wird sauber gemacht und danach ist es auch mit der Lenkung wieder in Ordnung.

Auf nach Escalante. Die Espen am Highway haben leider kein Laub mehr, stehen aber im Schnee. Um 17:00 Uhr in Escalante und im El Padre Motel, Das ist sehr komfortabel und deshalb auch teuer. In Escalante hat sich nicht viel verändert. Wo früher in deutsch Lebensmittelladen dran stand, ist jetzt ein Supermarkt, den „ Mützenopa" gibt es leider auch nicht mehr. Wir essen im Restaurant Blue Cowboy. Das ist die einzigste Kneipe wo es Bier gibt und das in mehreren Sorten. Das Bier wird auch in halben Gallonen verkauft. Das Essen ist gut. Draußen regnet es. Das ist für uns nicht so gut.

 

 

Mittwoch 27. 10. 2004

Escalante, 1700 m hoch, Abfahrt 09:45 Uhr, 8°C, Tacho 8815

Wir haben hier noch einige Stellen die wir besuchen wollen, aber so wie es aussieht müssen wir etwas streichen, es hat zuviel geregnet. Unser heutiges Ziel ist „Hole in the Rock", 54 Meilen auf der Cedar Wash Road. Zuerst in Devils Garden, große Felsblöcke und auch zwei Arches gibt es. Der Dry Fork ist ein Wash, zwar trocken aber mit feuchten Stellen, man kann sehen, dass das Wasser ca 20 cm hoch war. Es geht weiter. Dunkle Wolken am Himmel. Nach 37 Meilen haben wir Dance Hall Rock erreicht . Es beginnt zu regnen, das heißt umkehren, man weiß nicht wieviel runter kommt und wir müssen durch etliche Wash’s fahren die sich schnell füllen können.

Wir wollen aber noch etwas unternehmen, weil es noch früh ist. Es gibt hier auch noch einen „Petrified Forest Park". Aber nach dem wir drin waren, kann man sagen, er ist sein Geld nicht wert, wir haben uns nur versaut in dem nassen Gelände.

Was machen wir nun? Der Regen macht uns einen Strich durch unsere Pläne.Wir überlegen uns, dass der Bryce Canyon N.P. ja ziemlich hoch liegt und es da vielleicht geschneit hat, also fahren wir dahin.

 

 

 

 

Donnerstag 28. 10. 2004

Escalante, Abfahrt 09:00 Uhr, 2°C, Tacho 8910

Frühstück im Golden Loop, eine einheimische Kneipe. Leichter Schneeregen. Bei 2000 m. 10 cm Schnee und 0°C. Es könnte am Bryce ganz gut sein, es sieht jetzt gar nicht mehr so schlecht aus. Wir spinnen uns schon selber etwas vor, dass es gut sein könnte. Die Strasse ist geräumt, aber nur bis Sunset Point. Rauf auf den Parkplatz und gespannt darauf, was uns erwartet. So wie es auf dem Bild aussieht, alles ist zu. 30 cm hoch liegt der Schnee. Einige Fotografen warten auf Sonne, aber das ist heute vergeblich. Auch ein Bus mit Japanern sieht nicht mehr als wir.

Also fahren wir nach Panguitch, wieder ins Motel Blue Pine. Für die Enttäuschung kaufen wir eine Flasche Wein und kippen uns ein rein. Kaum im Motel fängt es an zu graupeln was das Zeug hält, später dann schneit es. In der Nacht ist es dann mondhell, eigentlich ein gutes Zeichen.

 

 

 

 

Freitag 29. 10. 2004

Panguitch, 1800 m hoch, Abfahrt 08:00 Uhr, -6°C, (8:00 Uhr), später -9°C. Es ist saukalt.

Unser Auto ist ganz mit Eis überzogen, erst den Motor laufen lassen damit es warm wird, aber das schönste ist, es ist strahlend blauer Himmel. Jetzt sind wir gespannt wie es da oben aussieht. Unterwegs frühstücken wir an der Strasse zum Bryce. Und dann sind wir oben. Wir sind so ziemlich die ersten hier. Der Himmel ist immer noch wolkenlos. Der Schnee glitzert an den Bäumen, alles ist dick verschneit. Dann der Blick in den Canyon, ein Wintermärchen liegt vor uns, man kann es garnicht beschreiben so schön ist es. Heute kommen wir voll auf unsere Kosten. So etwas hätten wir uns nie erträumt, dass wir den Bryce einmal im Schnee sehen würden!  

Der Weg nach Sunrise Point ist total vereist. Man muss vorsichtig sein, damit man sich nicht die Knochen bricht. Allmählich kommen immer mehr Leute, wir aber haben uns 2 ½ Std aufgehalten, nun müssen wir weiter. Bei 2000 m hört der Schnee auf. Wir fahren in Richtung Gran Canyon. Am Dessert View kommen wir rein. Ein neuer Parkplatz wird gebaut, viel Leute sind unterwegs, es ist ein Riesenrummel. Im Canyon selbst ist kein Schnee, nur oben am Rand, also geht es weiter nach Flagstaff. Auch hier ist Schnee, das ist zwar selten der Fall, aber dieses Mal kommt der Winter sehr früh.

 

 

 

Samstag 30. 10. 2004

Flagstaff, 2100 m hoch, Abfahrt 08:00 Uhr, -4°C, Tacho 9410

Frühstück bei Dennys, wir nehmen wieder das Angebot für 4,99 US$. Jetzt haben wir uns schon an das Süsse und den Speck gewöhnt. Dann fahren wir Richtung Route 66. Wir kommen durch Sedona, Laubengänge, Palmen an der Strasse keine Spur von Schnee. Zur Mittagszeit sind wir in Jerome, eine alte Bergarbeiterstadt. Die Häuser sind wieder hergerichtet worden, darum gibt es auch mehr Rummel, aber das Urtümliche ist verloren gegangen. Einen interessanten Laden gibt es hier, Nelly Bly, da werden nur Kaleidoskope verkauft. Jede Größe gibt es hier, von wenigen cm. bis zum Meter, aus Holz, Metall, Messing, mit verschiedenen Mechanismen und aber auch dementsprechenden Preisen.

Und dann kommen wir auf das längste, zusammenhängende Stück der alten Route 66. Seligman, ein kleiner Ort, vollgestopft mit alten Erinnerungen der 66. Gut erhaltene alte Limousinen stehen hier zu Hauf herum. Läden mit alten Bildern von Schauspielern, die da drauf ihre Namen hinterlassen haben, Requisiten aus alten Zeiten, als hier noch der Verkehr durch den Ort ging. Alte Häuser, noch im alten Zustand, nichts ist verändert worden. Hier gibt es keinen großen Rummel, aber wie lange noch?

 

Nelson, Peach Springs, Truxton, Valentine, Hackberry sind die weiteren Orte. Die alte Tankstelle von Hackberry ist das Interessanteste auf dieser Strecke. Leider war der Laden schon geschlossen, aber er ist es wert, morgen nochmals hinzufahren. Deshalb fahren wir jetzt nach Kingman, suchen ein Motel und gehen ins Lokal Silverspoon.

 

Sonntag 31. 10. 2004

Kingman, 1100 m hoch, Abfahrt 08:00 Uhr, 7°C, sonnig, Tacho 9655

Wir sehen uns noch in der Stadt um, machen einige Fotos, gehen nach Bashas einkaufen. Wein wollen wir mitnehmen, der darf ab 10 Uhr verkauft werden, jetzt haben wir ½ 10, aber die Kasse nimmt es nicht an, da kann man nur lachen. Also fahren wir nach Hackberrys Generalstores an Historic Route 66. Heute ist der Inhaber da, der alte rote Chevrolet, Baujahr 1954, steht vor der Tür.

Innenausstattung ist aus rotem Leder und Weißwandreifen, alles im Bestzustand.

 

 

 

 

 

 

Natürlich gibt es auch hier viele alte Autos und auch die alte Tankstelle ist sehenswert. Im Laden ist extra eine Ecke für Elvis Presley eingerichtet, unter der Decke alte Autoschilder aus allen US Staaten.

Wir fahren weiter. Es geht durch altes Minengelände, an „Eds Camp" vorbei. Der schöne Laden ist verlassen und ganz verwahrlost. Schade drum. Am frühen Nachmittag sind wir dann in Oatman. Hier ist großer Rummel. Auf der Strasse wird gerade ein Banküberfall gespielt. Oatman war vor einigen Jahren noch schöner. Viel altes ist verschwunden, z. B. gibt es Cactus Joe nicht mehr, dafür gibt es mehr Andenkenläden. Die Besucherautos stehen überall im Ort herum, man kann keine ordentlichen Fotos mehr machen. Wir fahren lieber weiter durch die Mojave Wüste, vorbei an Chollas und Ocotillos. Topoc ist das Ende der alten 66. Jetzt in Kalifornien wird die Uhr wieder eine Std. zurückgestellt. An den Tankstellen bekommen wir einen Schreck, Benzin kostet hier 2,99 US$.

 

 

Montag 01. 11. 2004

Needles, 2000 m hoch , Abfahrt 08:00 Uhr, 15°C, Tacho 9770

Frühstück zum letzten Mal bei Dennys, Pancakes mit Kirschen und Speck mit Toast. Weil wir noch Zeit haben geht es noch mal zum Death Valley. Ein Straßenschild besagt uns Yoshua Tree Highway. Es ist die 164 West. Links und rechts soweit man sehen kann nur Yoshuas. Zwischendurch die kleine Oase „Niptown", dann die Stadt Baker, hier soll die 127 Nord abgehen, die verpassen wir und müssen ein Stück auf dem Highway weiter fahren bis zur Abfahrt „Zzyzx", wie soll das wohl heißen?? Zurück in die Stadt, dann sind wir richtig. In der Nähe von Shoshone ist die ganze Gegend weiß überkrustet vom Salz. Wir versuchen über die 178 ins Tal zu kommen. Die 190 ist gesperrt. Der Regen hat vor Monaten schon die Strasse überspült und die ist noch immer nicht frei geräumt.

Wir fahren jetzt unter N.N.und kommen nach Badwater, die tiefste natürliche Stelle mit 85,5 unter N.N. in der westlichen Hemisphäre. Der rote Punkt auf dem Bild zeigt N.N an.

 

 

 

 

 

Noch zum Devils Golfcourse, und dann bis zur Lodge. Leider ist hier die Road gesperrt.

 

 

 

Tanken in Shoshone 3 Gallonen a 2,99 US$, das ist Kalifornien. Noch 84 Meilen bis Las Vegas. Im Motel die nächste Überraschung, der Preis für eine Übernachtung hat sich ab 1.11. fast verdoppelt.

 

 

Dienstag, 2. 11. 2004

Las Vegas, 600 m hoch, 12°C, Tacho 10190

Frühstück im Excalibur, nochmal 5 Gallonen tanken. Wir fahren noch zum Hoover Damm. Der Damm staut den Colorado zum Lake Mead. Es ist ein gewaltiges Bauwerk und wird als Jahrhundertbauwerk bezeichnet. Die Grenze Nevada und Arizona geht mitten durch den Fluß. Auf jeder Seite des Dammes eine andere Uhrzeit. Der Damm wird stark bewacht, überall stehen einsatzbereite Polizeifahrzeuge. Außerdem wird jetzt eine Umgehungsstraße gebaut, damit der Verkehr nicht mehr über den Damm muß.

 

Das war unsere letzte Besichtigung. Morgen geht um 09:30 Uhr unser Flieger.

 

 

 

Gefahren sind wir 3910 Meilen = 6291 km. das entspricht die Flugstrecke von Chicago – London.

Gelaufen sind wir knapp 100 km ohne die kürzeren Wege.

Wir haben einen schönen, aktiven und abwechselungsreichen Urlaub erlebt.

hazi

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