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USA-Reise vom 12.10.2004 - 04.11.2004

 In Canyons und unter Hoodoos

mit Lothar, Marianne und Hans

Abflug 6:00 Uhr ab Düsseldorf, 9:00 Uhr ab Frankfurt, an Chicago 10:30 Ortszeit (Uhren 7 Std. zurückgestellt). Ab Chicago 12:00 Uhr, an Las Vegas 13:30 Uhr Ortszeit. (Uhren 2 Std. zurückgestellt).

Insgesamt 12 ½ Std. Flug.

In Chicago die erste Schwierigkeit, es gelten die neuen Einreisebestimmungen, Fingerabdruck + Bild. Durch die Fliesenarbeit zu Hause waren meine Papillarlinien glatt gerieben. Erst mit Creme gab es ein zufriedenstellendes Ergebnis.

Der erste Eindruck: Die Flughafenhalle steht voller Spielautomaten. Ein Bus bringt uns zum Autovermieter Alamo. Hier bekommen wir unser Auto. Zunächst fahren wir über den Strip zu unserem Motel 6 auf der Tropic Avenue. Dann suchen wir einen Supermarkt und versorgen uns mit Getränken, Brot und Obst.

Der neue Star im Mirage heißt Danny Gans.

 

 

Dienstag, 12. 10. 2004

Wir übernachten zwei Mal in Las Vegas. Nachdem Lothar in den Papieren nachgesehen hat, ob wir einen 4x4-Antrieb am Auto haben, mussten wir feststellen, dass es nicht so war. Also am nächsten Tag wieder nach Alamo und das Fahrzeug getauscht. Wir haben nun ein Chevrolet mit Meilenstand 6497.

Unsere erste Tour geht Richtung Death Valley zur Geisterstadt Rhyolite. Wir fahren auf der Strasse 95 bis Beatty, kommen dann auf die Strasse 374. Nach 3 Meilen soll eine Strasse rechts abgehen. Eine Strasse haben wir nicht gesehen, nur ein Karrenweg geht ab. Also fahren wir diesen. Es wird wohl der erste Weg der Minenarbeiter gewesen sein. Am Anfang sehr steinig und dann kommt schon die erste Bewährungsprobe für uns und das Auto. Der Weg bricht abrupt ab, ist vom Regen weggespült. Es geht nun steil und holperig in das Bachbett und auch genau so wieder raus. Die ersten Kratzer am Boden sind dran. Dann geht es aber ganz gut weiter. Wir sehen von weiten schon einige Ruinen, aber auch Pkws. Die können doch unmöglich diesen Weg gefahren sein! Und dann sehen wir, dass gut eine Meile weiter eine ordentliche Strasse in die Geisterstadt führt, die ist noch gar nicht in den Karten eingezeichnet. Von den alten Häusern ist keines mehr bewohnt. Das alte Casino steht noch als Ruine, davor ein Eisenbahnwaggon am ehemaligen Bahnhof. An der Strasse sieht man die Ruinen der Bank, vom Theater und Hospital. Weiter unten dann noch eine Attraktion die erhalten geblieben ist,

„Das Whiskeyflaschenhaus"

Die Blütezeit von Rhyolite war 1905-1910. 3500 Leute arbeiteten auf den 50 Minen, 8000 Menschen wohnten in der Stadt. Es gab 53 Saloons, 3 Hospitale, 19 Hotels, 3 Swimming Pools, Oper, Symphonie, Kirchen, Baseball und Tennisanlagen, 18 Warenhäuser. Zu damaliger Zeit eine reiche Stadt.

Es geht weiter ins Death Valley. Wir wollen nach Racetrack. Mit 30 m unter NN erreichen wir heute einen tiefen Punkt. Um 17 Uhr ist es noch 33°C warm, aber das ist noch nicht das Maximum. Vorbei geht es am Ubehebe Krater.

 

Der Weg nach Racetrack ist leider sehr schlecht, knapp eine Std. sind wir gefahren und nur 7 Meilen weiter gekommen. Das wird nichts mehr, weil mindestens noch zwei Std. zu fahren sind. Also, wieder umkehren. Bei Sonnenuntergang können wir noch die Dünen im Death Valley bewundern, das entschädigt uns etwas für den nicht erreichten Racetrack. Es ist 18 Uhr und 37°C warm, die wärmste Temperatur der gesamten Reise, wie sich später herausstellte.

Am Abend essen wir im Excalibur. Das liegt nicht weit vom unserem Hotel, ca. 10 min. Gehzeit.

 

 

Mittwoch 13. 10. 2004

Las Vegas, Abfahrt 9:00 Uhr. Tacho steht bei 6764 Meilen. Es ist 25°C warm.

Frühstück im Excalibur, p.P. 9,90 US$.

Tanken, eine Gallone 2,23 US$. Das Tanken in USA hat sich auch geändert. Oft kann nur noch mit Kreditkarte an der Tanksäule bezahlt werden. Es gibt kein Personal mehr und die Tankstellen stehen einfach nur so in der Gegend.

Der Preis für eine Gallone = 3,785 Liter beträgt zwischen 1,98 - 2,28 US$. Nur später in Kalifornien stieg der Preis auf 2,99 US$.

In Las Vegas wird immer noch gebaut, noch mehr Hotels, noch mehr Spielkasinos. Der Stratosphäre Turm, der 1999 im Bau war, ist auch fertig. In 180 m Höhe fährt oben eine Achterbahn herum.

Jetzt geht es in Richtung Bryce Canyon. Wir kommen nun nach Arizona. In St Georg kaufen wir eine Isolierbox. Es geht durch Rocksville, ein kleiner gepflegter Ort, dann Springdown, 1140 m hoch. Die Strasse führt durch den Zion N.P. und deshalb müssen wir Eintritt bezahlen, obwohl wir nur durchfahren. 20 US$ wären fällig, also kaufen wir den „Golden Eagle Pass" für 50 US$. Hoffentlich macht er sich auch bezahlt!

Die Bäume und Sträucher haben ihr Herbstkleid angelegt. Leuchtend die Farben in rot und gelb. alles glüht im Sonnenschein. Um 15:30 Uhr sind wir in Panguitch und wohnen im Motel Blue Pine.

Es ist aber noch früh, was machen wir also, auf zum Bryce Canyon N.P., vielleicht gibt es einen schönen Sonnenuntergang. Um 17:30 Uhr sind wir am Sunset-Point. Die Sonne meint es gut mit uns, die Felsen leuchten glühend rot. So haben wir es gehofft zu sehen und wir sind nicht enttäuscht worden. Unser erstes Ziel haben wir damit erreicht.

 

 

 

Donnerstag, 14. 10. 2004

Panguitch, 7:00 Uhr, 0°C, Abfahrt um 8:00 Uhr, -1°C, Tacho 7050

Die Sonne kommt gerade über die Berge, die Temperatur sinkt auf -3°C. Auf dem Weg im Harolds Place gefrühstückt für 5,95 US$ und 1,25 US$ für Kaffee. Am Red Rock gehen wir noch eine Runde und machen einige Aufnahmen, dann geht es zum Canyon. Zuerst zum Rainbow Point 9115 feet = 2780 m hoch. Hier pfeift der Wind ganz schön kräftig. Am Bryce Point gibt es wieder eine herrliche Sicht, keine Wolken stören uns. Zwischen den dunklen Grün der Tannen leuchten die herbstlich goldgelben Pappeln. Wir machen eine Wanderung über den Navajo Loop. Also, unsere Bergschuhe anziehen und los geht es. Unten ist es ganz schön warm, aber wir haben genug Wasser mit. Es geht durch Queens Garden zum Sunrise Point. Zwei Std. sind wir unterwegs. Viel Zeit um Aufnahmen zu machen.

Vom Bryce Canyon N.P. aus fahren wir nach Page. Wir nehmen eine Abkürzung und fahren durch den Cottonwood Canyon. Der ist nur bei gutem Wetter zu befahren, weil man sonst im Schlamm stecken bleibt und an der steilen Strecke würde es zu glatt. Wunderschöne Pappeln leuchten auf dem ganzen Weg. Unterwegs einen Abstecher zum Grosvenor Arches, das kann man sich aber sparen.

In Page gehen wir am Abend ins Steak house. Man kann hier sehr gut essen. Lothar hat sich ein Riesensteak bestellt.

 

 

 

 

 

Freitag 15. 10. 2004

Page, Abfahrt 8:15 Uhr, 14°C, Tacho 7200 Uhr

Frühstück bei Mc Donald. Über die Brücke am Glen Canyon Damm geht es einige Meilen auf der Strasse weiter, wir sind dann wieder in Utah. Die Staatengrenze verläuft hier ganz in der Nähe. Dann müssen wir aufpassen, damit wir den Weg, der rechts abbiegt, nicht verfehlen. Durch die genaue Beschreibung von Steffen Synnatschke erreichen wir schon nach kurzer Zeit die gesuchte Stelle. Von weitem sieht noch alles wie eine glatte Wand aus, aber wenn man näher kommt, erkennt man erst die schönen Formationen und Hoodoos. Hoodoos sind Sand – oder Sandsteinpyramiden die der Wind und der Regen geformt hat. Meistens mit einer Steinplatte auf der Spitze. Kein Mensch ist zu sehen, absolute Stille ist hier, sogar das eigene Sprechen ist schon laut. Gewaltig reckt sich die riesige Säule am Eingang als Wächter empor. Hier kann man in Ruhe seine Fotos machen. Dann geht es noch zum White Valley, 1400 m hoch. Etwas hoch klettern und wir sind auf den Kamm. Es ist welliges Gelände man kann noch nichts erkennen, wo wir hin müssen. Dann die ersten Anzeichen und plötzlich stehen wir am Canyon. Es geht 100 m runter ins trockene Flussbett. Das Wasser hat sich hier einen eigenen Weg gesucht und einige wilde Stellen geschaffen. Auf der anderen Seite oben stehen wieder die Hoodoos, da müssen wir natürlich wieder hoch und das alles bei 29°C. Aber was macht das schon, wenn man nichts unternimmt, kann man es hinterher auch nicht auf Fotos zeigen. Dann geht es wieder zurück zum Auto.

An der Strasse der Abzweig zum Crosby Canyon. Der Weg geht 11 Meilen meistens durch das Flussbett.

Es ist schon sehr abenteuerlich. Dicke Steine, tiefe Löcher, Uferböschung, überhängende Felsen auf 30-40 m Länge, manchmal denkt man es geht nicht mehr weiter. An schwierigen Stellen steigt einer aus und dirigiert auf den besten Weg. Dann das Canyonende. Weiter geht es nicht mehr. Schluss, ab hier wieder umkehren, den gleichen Weg zurück. Plötzlich sehen wir einen Bully, den hatten wir auf guter Strasse schon überholt. Nun wollte er über die Uferböschung, in das Flussbett, hing mit dem Vorderteil im Sand fest und kam nicht wieder heraus. Dabei versperrte er natürlich auch den ganzen Weg. Was war zu machen? Von hinten raus ziehen, dafür mussten wir erst einen Weg im trockenen Flussbett suchen. Glücklicher weise fanden wir eine geeignete Stelle, ein paar Steine im Flussbett zur Seite rollen, dann aber noch die ein Meter hohe Böschung rauf. Nun machte sich der Vierradantrieb bezahlt. Am Bully noch die Räder noch frei machen, Steine unterlegen, und dann versuchen, aber es nutzte nichts, die Karre bewegt sich nicht. Wir versuchen es mal von vorne, da hat der Bully auch mehr Kraft. Also, wieder von vorne anfangen. Lothar muss jetzt wieder die Böschung runter und vorne anspannen und tatsächlich hatten wir Glück, der Wagen kam frei. Lothar konnte nun wieder zurück durch das Flussbett. Weil er nun beim ersten Anlauf nicht die Böschung hoch kam, setzte er noch mal zurück und haut sich hinten eine Beule rein.

Dann suchte sich auch der Bully einen Weg durch das Flussbett, aber schon nach wenigen Metern saß er wieder im Sand fest. Wir müssen schieben und mit viel Mühe kommt er wieder auf den holperigen Weg. Eine Stunde haben wir für alles gebraucht. Was er aber mit Boot in dieser verlassenen Gegend wollte, bleibt mir ein Rätsel, denn das Wasser des Stausees ist mindestens 10 m tiefer und davon ist weit und breit nichts zu sehen. Hier hin wird sich so schnell keiner verlaufen (nur wir waren noch hier).

 

 

 

 

Samstag 16. 10. 2004

Page, Arizonazeit 9:00 Uhr, Utahzeit 8:00 Uhr. Wir sind genau an der Grenze.

Abfahrt 8:00 Uhr, 17°C, Tacho 7286

Frühstück im Steakhouse, das Buffet ist gut.

Der Glen Canyon hat sehr wenig Wasser, mindestens 10 m fehlen an der Höhe. Wir fahren Richtung Big Water und wollen zu den weißen Hoodoos. Wir biegen auf die Strasse 327 ein, überqueren einen Fluß, der aber trocken ist, später eine Strecke im Flussbett und erreichen mit GPS den angegebenen Punkt um 9:15Uhr, wo der Zaun über den Fluß geht. Dann geht es zu Fuß weiter, immer im oder am Flussbett entlang. Uns erwarten die Gespenster Hoodoos. Nach 1 ½ Std. haben wir unser Ziel erreicht. Leider hat sich der Himmel bewölkt, wir können aber die Wolken nicht weg schieben und machen unsere Fotos auch so. Ich finde eine japanische Münze, Japaner waren also a u c h schon hier!

Wir treffen zwei einheimische Männer, sie sagen: Morgen regnet es. Nach zwei Std. machen wir uns auf den Rückweg. Jetzt ist es gut, dass es bewölkt ist, denn wenn die Sonne hier rein knallt, hätten wir bestimmt jeder 2 ½ Liter Wasser gebraucht. Um 14:15 Uhr wieder am Auto. Trotz Wolken sind es 24°C. Der Weg war 13 km lang.

Noch einen Abstecher zum Blue Canyon, aber das ist nichts besonderes.

Wieder am Motel geht es noch zum Walmart, mir wird es sonst zu eng mit dem Speicher. 2 CDs brennen für je 3,84 US$ plus Steuern.

 

 

 

Sonntag , 17. 10. 2004

Page, Abfahrt 8:45 Uhr, 7°C, Tacho 7335

Zuerst zur Post, Briefmarken besorgen. Leider hat die Post nur von 6:00 Uhr-8:00 Uhr geöffnet. Wir fahren zur Information Paria River und erkundigen uns über den Weg für morgen zum Coyote Butten. Dann fahren wir zum Wire Pass. Lösen das Permit für die Buckskin Gulch Narrows p.P. 5 US$. Wanderschuhe an und los geht es um 10:45 Uhr. Es geht eine Zeit durch den flachen Wash. Dann wird es enger, die Felsen rücken zusammen, dicke gerundete Felsbrocken versperren den Weg, rüber klettern, oben hängt ein Baumstamm fest, also so hoch kommt das Wasser, wenn es stark regnet. Ein „Muß" ist es, in Bezug auf das Wettter immer den Rat der Ranger zu befolgen. Die Sonne findet keinen Weg nach unten. Dann erreichen wir einen freien Platz, hier ist Sonnenschein. Der Weg teilt sich, wir nehmen den linken Weg, es ist nicht mehr so eng wie am Anfang, hier kommt auch die Sonne runter und es wird für Aufnahmen gut, aber kühl ist es trotzdem. Eine kleine Klapperschlange auf dem Weg ist noch ganz erstarrt, aber das Schwanzende hebt sich schon zum rasseln.

Nach einigen 100 Metern plötzlich Schlamm und Pfützen. Der Schlamm ist rot und sehr zäh, und es wird immer mehr, es hat keinen Zweck mehr weiter zu gehen.

Nun versuchen wir den rechten Weg, aber auch hier nach ca. 200 m ein Wasser- loch. Ich versuche noch mit einigen Steinen einen Weg zu machen, aber es ist zu tief. Also, auch hier wieder zurück. Es kommt noch die Stelle mit dem dicken Stein. Nanni muss darüber. Ich nach oben und Lothar schiebt von unten. Nanni ist nun frei schwebend in der Luft, aber dann ist es geschafft. Um 14:15 Uhr wieder am Auto.

Old Paria wollen wir noch besuchen, aber die Hinweistafeln sagen, dass es nur ein paar Holzhütten sind, wo schon mal Filmaufnahmen gemacht wurden. Das alte Paria ist abgebrannt.

Es geht noch zum Horseshoe Bend, eine Colorado River Schleife. Ganz schön tief ca. 300 m. Unten fahren 3 Schlauchboote flussaufwärts. Es weht hier eine steife Brise. 8 km sind wir heute gelaufen.

 

 

Montag, 18. 10. 2004

Page, Abfahrt 8:00 Uhr, 16°C sehr wolkig, Tacho 7442

Frühstück im Steakhouse. Wir fahren zur Paria Wave. Für dieses Gebiet hat Lothar schon im März über Internet Permits bestellt. 10 Permits kommen ins Internet, 10 weitere werden am jeweiligen Tag ab 9:00 Uhr an Besucher abgegeben oder bei großem Andrang verlost, also nicht überlaufen. Die Wetterprognose sagt 30% Regen an, aber das kann uns nicht abhalten, auch nicht der Gichtschmerz von Lothar. Woher kommt der denn? Wahrscheinlich vom fetten Essen und vom Bier.!!? Das Permit hat nur für heute Gültigkeit. Also Regensachen einpacken und um 10:00 Uhr geht es los Richtung Coyote Butte. Es gibt keinen richtigen Weg, aber wir haben die GPS Daten und da kommen wir bestimmt hin. Unterwegs gibt es auch ab und zu Steinmännchen, Spuren kann man nicht erkennen. Wir treffen zwei Amerikaner, die zeigen in eine Richtung mit einem Felsspalt, aber sonst ist nichts zu sehen. Wir müssen nun noch durch ein sandiges Tal und ab hier gibt es mehr Fußspuren und dann sind wir am Eingang der Schlucht und sind überwältigt von der Farbenpracht im Gestein. Vom hellen Gelb bis zum dunklen Rot ziehen die Schichten im Stein. Hier kann man nicht einfach „sooo" rein stürzen, hier muss man e i n f a c h   a n d ä c h t i g stehen bleiben, und alles auf sich wirken lassen. Man traut sich gar nicht laut zu sprechen und denkt man könnte damit etwas zerstören. Nur langsam nimmt man Besitz von der Umgebung.

Wenn die Sonne dann durch die Wolken kommt, verstärken sich noch die Farben, man könnte immer nur Fotos machen, unsere Ausbeute wird bestimmt gut sein.

Auch noch ein Stück weiter gibt es schöne Formationen in der Second Wave.

2 ¾ Std. verbringen wir hier, dann aber müssen wir zurück. Ein Fotograf wartet noch auf Sonne. Nach 1 ¾ Std. sind wir wieder am Auto. Lothar musste ganz schön die Zähne zusammen beißen. Vor uns ein Regenbogen. Wir kaufen noch eine Flasche Wein und trinken auf diesen Höhepunkt am heutigen Tag.

Wegstrecke 8 km.

 

 

 

 

Dienstag,19. 10. 2004

Page, Abfahrt 8:00 Uhr, 15°C, Tacho 7530

In den Wetternachrichten am gestrigen Abend sehen wir eine Schlechtwetterfront vom Westen auf uns zukommen. Wir kommen überein, dass wir jetzt sofort nach Neu Mexico fahren und unsere Tour von hinten weiter machen. Es ist natürlich ein weiter Weg, aber im Regen wollen wir nicht sein. Frühstücken, dann zur Post 15 Briefmarken holen a. 70 Cent.

Dann geht es von Page nach Farmington. Wir fahren stundenlang durch spärlich bewachsenes Gebiet, selten eine Ranch, viel Navajo Gebiet. Die Häuser der Navajos erkennt man sofort an den Müll und Schrott von alten Autos in ihrer Umgebung. Wir kommen durch Kaibeto, Shonto, Kayenta an der Strasse 190, später 160, dann 64. Sehenswürdigkeiten gibt es dort in Baby Rocks, Monument Valley, das lassen wir aber alles links liegen, dann kommt Apache Gebiet, Red Mesa, Mexican Water, Tec nos Pos. Dann sind wir in New Mexico, die erste kleine Stadt ist Shiprock am San Juan River. Am Fluss leuchtet das gelbe Laub der Pappeln im Sonnenlicht. Einige Kilometer noch und wir sind in Farmington am Fluss Animas, unseren Ausgangspunkt für weitere Touren. Knapp 400 km mußten wir fahren. Der Wetterdienst meldet Regen in Arizona und Utah, wir liegen hier am unteren Rand der Schlechtwetterzone und bekommen nichts vom Regen ab.

 

 

Mittwoch 20. 10. 2004

Farmington, Abfahrt 8:00 Uhr, 9°C, 1600 m hoch, Tacho 7770

Bei Dennys wird gefrühstückt. Wir nehmen das Angebot einen Pfannkuchen mit Kirschen, dazu 2 Eier, Toast, Hashbrowns und Speck für 4,99 US$. So eine Zusammenstellung würde mir zu Hause nie einfallen.

Unser Ziel ist heute die Bisti Wilderness Area, ca. 40 Meilen südlich.

Unterwegs sehen wir immer wieder Erdölpumpen, auch viele bewirtschaftete Felder, zum Teil kreisrund. Warum rund? Alle Felder werden gewässert, die Wasserabnahmestelle befindet sich in der Mitte des Feldes und von da aus läuft die Berieselungsanlage automatisch im Kreis herum. Jetzt aufpassen damit wir den Abzweig erwischen. Besonders gut in den Staaten ist, dass jede Strasse und ist sie noch so klein, eine Nummer hat, die gut leserlich am Anfang auf einem Schild steht. Zwei Meilen noch und wir sind am Parkplatz.

Ein Auto steht hier, ein Mann sitzt auf einen Stein. Wir bringen in Erfahrung er ist Ornithologe und beobachtet Vögel, seine Frau läuft auch irgendwo herum. Auch hier muss man sich in ein Buch eintragen und hinterher auch wieder austragen, das ist für die eigene Sicherheit gedacht. In der Ferne sehen wir einen kleinen Höhenzug, in diese Richtung laufen wir nun ca. ¾ Std. Dann sehen wir die ersten Hoodoos. Es ist interessant was sich da für Gebilde geformt haben und wie viel auf einem Haufen stehen.

Es geht noch um ein paar Ecken und auf einmal hab ich Nanni und Lothar verloren. Rufen nützt hier gar nichts, also ein bisschen suchen, aber nichts zu sehen. Allmählich kommt Wind auf, der den Sand mit nimmt, das schmirgelt im Gesicht und an den Händen. Ich gehe zum Auto, aber keiner ist da. Eine halbe Stunde warte ich und dann gehe ich wieder zum Gebirgszug. Aber immer noch nichts zu sehen. Nach einiger Zeit sehe ich nördlich zwei Gestalten gehen, das könnten sie sein, also zurück zum Auto und tatsächlich waren sie es. Sie waren weiter im Osten, aber noch nicht da, wo wir die Beschreibung von Steffen Synnatschke hatten. Das heißt also, dass wir morgen noch mal hier hin fahren.

11,5 km sind wir gelaufen.

 

 

 

 

Donnerstag, 21. 10. 2004

Farmington, Abfahrt 8:00 Uhr, 7°C, Tacho 7867

Nach dem Frühstück geht es wieder zu den Bistis. Der Himmel ist etwas bewölkt. Die Bisti Area liegt 1900 m hoch und es sind hier 19°C. Zunächst gehen wir bis zu den angegebenen schwarzen Bergen. Dahinter sind die Täler voll Hoodoos in jeder Größe, und auch das versteinerte Holz finden wir, es sind ganze Stämme dabei. Es darf natürlich nichts mitgenommen werden, das sollte selbstverständlich sein. Immer wieder geht es um eine Ecke und wieder sind neue Hoodoos da. Auf einen hohen Felsen ein Adlernest. Einen alten Schuh finden wir. Ob er wohl Steffen Synnatschke gehörte?? Ab Mittag tut sich wieder der Wind auf, und wird schon zum kleinen Sandsturm. Wir gehen zurück, der Wind kommt direkt von vorne, wir müssen richtig dagegen ankämpfen.

Endlich am Auto. Wir sind ganz schön kaputt. 4 ½ Std. + 12,5 km sind wir gelaufen.

 

 

 

 

 

 

 

Freitag 22. 10. 2004

Farmington, Abfahrt 8:05 Uhr, 6°C, Tacho 7950

Frühstück bei Dennys und wieder die guten Sachen. Dann verlassen wir New Mexico, fahren rein nach Colorado. Ganz in der Nähe das Vierländereck mit Arizona und Utah. Wir fahren auf einer unbefestigten Strasse Ein totes Muledeer liegt an eine Stelle. Es muss geregnet haben, überall Pfützen. Weil Wahlkampfzeit ist, stehen auch immer wieder größere und kleinere Plakate von „Bush und Kerry" am Weg. Ich fotografiere eines und nehme es auch sofort mit. Auf einen Höhenrücken ist der ganze Wald abgebrannt. Wir sind im Cherry Creek. Bei 2000 m Höhe gibt unser Thermometer Eiswarnung, es ist noch 2°C. Dann die ersten Schneeflocken, bei 2225 m bleibt der Schnee liegen. Mehrere Häuser werden gebaut, alle aus Holz im Blockhausstil. Bei 2400 m tiefhängende Wolken.

Mancos eine kleine City mit Angebot „Sleep in the Wigwam", das wollen wir aber nicht. Dann Mesa Verde N.P., 10 US$ Eintritt, wir haben aber den Eagle Pass. Es ist kalt. Am Parkpoint Overlook, 8572 Feet = 2588 m sind wir am höchsten Punkt und bei 0°C nichts zum rum laufen. Alle Leute sind warm angezogen, nur Lothar läuft in kurzer Hose rum. Die Leute lachen. Es geht nun Richtung Monticello. Dann ein kurzer heftiger Regenschauer. Berge 3000-4000 m hoch kommen in Sicht, ganz voll Schnee.

Um 14:45 Uhr sind wir in Monticello und im Triangle Motel. Die Sonne kommt noch durch, also gutes Fotowetter, wir fahren noch in die Canyonlands. Bei den Needles ist gutes Licht. Die Felsen leuchten rot. Schnell wird es dunkel. Am Motel gegenüber gehen wir ins Cross Road Restaurant mit gutem Essen.

 

 

Samstag, 23. 10. 2004

Monticello, 2000 m hoch, Abfahrt 9:30 Uhr, 2°C, Tacho 8250

Um 7:30 Uhr aufgestanden, `raus gucken, Auto voll Eis, -1°C. Frühstück im netten Restaurant gegenüber. Dann nach zum Canyonlands N.P. Wir wollen doch endlich zum Zusammenfluss von Green River in den Colorado River. Das hatten wir uns schon vor 5 Jahren vorgenommen. Unterwegs glitzern die vereisten Gräser im Sonnenlicht. Natürlich Fotos machen. Unser Ziel Elefant Hill und dann mit dem Auto zum Confluence Overlook. Die Piste am Elefant Hill ist sehr steil. Zwei Jeeps mühen sich hoch, aber das Risiko wollen wir nicht eingehen. Da fahren wir lieber zu den Needles und machen uns zu Fuß auf den Weg. Zwar ist der Weg 7,5 Km lang aber wir haben Zeit genug. Genügend zu trinken mitnehmen ist wichtig. Es geht immer bergauf bergab. 20°C ist es mittlerweile und nach 2 ¾ Std. haben wir unser Ziel erreicht. Ein gewaltiger Anblick. Tief unten vereinigen sich die beiden Flüsse Colorado und Green River. Das Wasser

des Green River ist sehr grau, wahrscheinlich vom Regen. Wir genießen den Anblick eine ½ Std. dann geht es den gleichen Weg zurück. Insgesamt waren wir 15 km unterwegs. Unterwegs treffen wir noch drei Männer, einer von ihnen hatte hinten einen großen feuchten Fleck, er hatte sich wahrscheinlich eingeschi ... .... und wir meinten, es hat auch so gerochen !!

 

 

 

Zusammenfluss von Colorado
und Green River

 

 

Sonntag, 24. 10. 2004

Monticello, Abfahrt 9:00 Uhr, 3°C, Tacho 8360

Frühstück gegenüber im Cross Road. Der Himmel ist bewölkt, es geht Richtung Hanksville. In Blanding wollen wir etwas einkaufen, aber der Ort ist zu klein und deshalb tote Hose. Um 10:00 Uhr kommt die Sonne durch. Wir überqueren den Colorado. Etwas weiter fahren wir in einen Feldweg rein mit einem Hinweisschild „Lake Powell". Plötzlich nach 1 ½ Meilen ist der Weg zu Ende. Ein liebliches Tal liegt vor uns. Früher war hier eine Stadt. Die wurde aber vom Lake Powel überflutet. Vor uns liegt dass, was Lake Powell sein soll, aber ganz ohne Wasser, 10 m fehlen mindestens an der Wasserhöhe, also wieder zurück zur Strasse. Dann sind wir am Hite Overlook. Hier kann man den Zufluss vom Dirty Devel River und Colorado von oben sehen.

Und dann sind wir in Hanksville und auch schon wieder raus. Wir suchen aber ein Motel. Beim ersten haben wir sofort Glück, es ist das Best Value Motel. Der Besitzer sagt: Nur er hat noch auf und ein Lokal. Die Zimmer sind sauber, aber alles hat schon mal bessere Zeiten gesehen. Im Büro sitzt der „ Kalfakter" vor dem PC Monitor und spielt von morgens bis abends Freecell und Solitär. Die Einrichtung ist sehenswert, ein uralter Ofen, durchgesessene Sessel, Schrott und Krimskrams überall.

Es gibt noch einige Motels und Restaurants, aber alles geschlossen. 5 Tankstellen gibt es, eine ist verlassen. Ein Geschäft ist auf. Darin sieht es aus, als wenn sie morgen schließen würden. Das einzigste was gut ist, es gibt hier aber die billigsten Pins, 1 Stück für 1,25 US$, 5 Stück für 5 US$. Einen Steinladen gibt es auch, da gehen wir morgen hin.

Weil es noch früh ist, fahren wir noch zum Südteil des Capitol Reef N.P. Die Tamarisken und Pappeln im Flusstal des Fremont River bieten ein Feuerwerk an Farben von hellem gelb bis rotbraun. Am Fluss hatten sich früher Mormonen angesiedelt, eine historische Obstwiese besteht noch.

Am Abend gehen wir in Blondies Catery zum Essen. Halb Laden, halb Restaurant. Der Raum sehr hoch, deshalb nicht so gemütlich, aber das Essen, na ja, geht so.

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